Fake News Verpackungen - wir lüften 11 Mythen und Irrtümer

It´s all Fake-News - oder ist doch was Wahres dran? Wir nehmen 11 Mythen über Verpackungen unter die Lupe und klären ein für alle Mal, was es mit diesen auf sich hat. Welche von Ihnen einen Fake-News-Stempel verpasst bekommt, und welche Überraschungen dabei aufgedeckt werden - hier im Beitrag.


Inhalt:

  1. Nachhaltig verpacken kostet automatisch mehr
  2. Alle Kartons sind Monoverpackungen und können als diese entsorgt werden
  3. Unverpackt ist die bessere Lösung
  4. Mülltrennung bringt nichts – am Ende kommt eh alles zusammen
  5. Biologische Kunststoffverpackungen können im Biomüll entsorgt werden
  6. Naturkautschuk-Klebeband: das umweltfreundlichste Klebeband
  7. Alte Holzpaletten als Brennholz verwenden – kein Problem
  8. Ein Klebeband für alle Zwecke – völlig ausreichend
  9. Nachhaltige Verpackung: Papier ist besser als Plastik
  10. Glasverpackung schlägt Kartonverpackung
  11. Pizzakartons gehören in den Restmüll

Mythos 1: Nachhaltig verpacken kostet automatisch mehr

Wahr oder falsch? Ganz klar falsch – nachhaltige Verpackung tendieren dazu kostenintensiver als herkömmliche Verpackungsprodukte zu sein. Das kann vor allem an einer aufwendigen Herstellung, speziellen Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren, sowie höhere Kosten für CO2-neutrale Transportwege und Produktionen liegen.

Dennoch muss ein nachhaltiges Verpackungsprodukt nicht zwingend teurer sein, als ein herkömmliches Produkt.

Vergleichen Sie beispielsweise die Preise unserer Palettenabdeckblätter werden Sie erkennen, dass die nachhaltige Variante mit 125,19 € per Rolle sogar deutlich günstiger ist, als das herkömmliche Abdeckblatt mit 164,79 € per Rolle. Auch bei unseren PE-Flachbeuteln und den recycelten Flachbeuteln aus PE sind die Stückpreise für die umweltfreundliche Alternative günstiger.

Auch im Bereich der Klebebänder kann ein hochwertiges PVC-Klebeband gerne einmal teurer sein, als die nachhaltige Alternative Papierklebeband.

(Preise Stand 29.07.2022)

Mythos 2: Alle Kartons sind Monoverpackungen und können als diese entsorgt werden

Info: Das ist eine Monoverpackung

Kein klares Ja und auch kein klares Nein. Diese Aussage muss aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden:

Monoverpackung
  1. Es handelt sich um den reinen Karton vor der Verwendung als Umverpackung: so kann – und das ist auch meist der Fall – es sich um eine Monoverpackung handeln. Voraussetzung hierfür: der Karton darf nur aus dem Rohstoff Papier und damit aus Wellpappe oder Vollpappe bestehen. Besitzt der Karton eine Beschichtung, ist der Karton bedruckt oder handelt es sich um einen anderen Rohstoff, ist der Karton im Zweifelsfall keine Monoverpackung mehr und auch nicht als diese im Altpapier entsorgbar.
  2. Der Karton wurde bereits als Verpackung verwendet: wenn zusätzliches Verpackungsmaterial mit dem Karton in Verbindung gebracht wurde, besteht nur eine Monoverpackung, wenn es sich ebenfalls nur um Material aus Papier handelt. Beispielsweise Nassklebeband oder Papierklebeband. Anderenfalls muss der Karton bei der Entsorgung vom Rest der Verpackung getrennt werden.

Mythos 3: Unverpackt ist die bessere Lösung

Natürlich bedeutet weniger Verpackung auch weniger Müll, was wiederum besser für unsere Umwelt ist. Viele private Haushalte und Unternehmen möchten Müll einsparen, kaufen Ihre Waren in sogenannten Unverpacktläden, oder achten auf reduzierte Verpackung bei Produkten. Da sollte auf den ersten Blick das Unverpackte die bessere Lösung sein – das ist im privaten Bereich auch vollkommen richtig.

Auf den zweiten Blick aber gibt es nun mal Situationen und Bereiche, in denen Verpackung nicht einfach außen vor gelassen werden kann. Für Unternehmen und vor allem im Bereich der Transportverpackungen sind viele Verpackungen aufgrund von Regeln und Gesetzen vorgeschrieben. Auch Ladungssicherung ist hier ein Punkt, der nicht vernachlässigt werden darf und notwendig ist.

Beim Transport und Export von Waren gilt: der Schutz von Ware, Versender und Lieferant gewährleisten können und gleichzeitig allen gesetzlichen Anforderungen gerecht werden. Hier ist also zwingend Umverpackung notwendig. Aus diesem Grund sagen wir Nein – unverpackt ist nicht immer die bessere Lösung.

Info: Wie Sie dennoch Verpackungsmüll aktiv reduziert können, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag.

Mythos 4. Mülltrennung bringt nichts – am Ende kommt eh alles zusammen

Braune Tonne, Gelber Sack, Altglas und Biomüll zieren Einfahrten und Hinterhöfe. Jeder hat sich in diesem Zusammenhang bestimmt schon einmal die Frage gestellt: „Und wo kommt das jetzt rein?“ Im selben Moment fragt man sich, ob das ganze Mülltrennen denn überhaupt einen Sinn hat, oder ob zum Schluss der ganze Verpackungsmüll doch gesammelt auf einer Mülldeponie landet.

Die Antwort darauf: Müll zu trennen ist sinnvoll. In Sortierungsanlagen wird zwar der Müll mit modernster Technik und sehr exakt nach Größe, Gewicht und Material sortiert, dennoch leidet die Effektivität der Maschinen, wenn die Sortierung im Vorfeld nicht richtig getrennt wurde. Wie gut der Müll letztendlich durch Verbraucher, Unternehmen und die Sortierung getrennt wird, entscheidet im Umkehrschluss, wie viel davon recycelt werden kann.

"Mülltrennung funktioniert am besten, wenn sie möglichst einfach und haushaltsnah ist."

Werden beim Sortieren des Mülls unterschiedliche Materialien nicht herausgefiltert, landen diese am Ende in dem Müll, welcher vielleicht im besseren Fall noch verbrannt werden kann, im schlechteren Fall auf einer Deponie landet. Ein Recyclingvorgang ist dann nicht mehr möglich.

Auch wenn es ein lästiges und leidiges Thema ist, sollte auf eine richtige Mülltrennung doch Wert gelegt werden. Damit wird der weitere Recyclingprozess und die Abwicklung unterstützt und beschleunigt. Mit den passenden Abfallsäcken ist Mülltrennung im Unternehmen kein Problem. Wer klimaneutral entsorgen möchte, kann dies auch mit klimaneutralen Müllsäcken erreichen.

Mythos 5: Biologische Kunststoffverpackungen können im Biomüll entsorgt werden

Flo-Pak

Biologische Kunststoffe werden in zwei Gruppen eingeteilt:

  • Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
  • Kunststoffe, die biologisch abbaubar sind

Ein Zerfall von biologisch abbaubaren Kunststoffverpackungen ist nur unter den definierten Bedingungen von industriellen Kompostierungsanlagen garantiert.

Auf einem Kompost oder in der Biotonne hingegen herrschen andere Feuchte- und Temperaturbedingungen, die den Abbau des Kunststoffs deutlich verlängern und die Zerfallszeit erhöhen. Zudem entstehen beim Zerfall keine wertvollen Bodenschätze, was somit für die Bodenkultur keinen Mehrwert bietet.

Kunststoff aus Mais, Zuckerrohr oder anderen alternativen Materialien bei der Herstellung CO2 sparender, als herkömmliches Plastik. Auch der Verbrauch von Erdöl wird durch die Produktion aus nachwachsenden Rohstoffen geschont. Diese alternativen Plastikverpackungen wie unsere Verpackungschips aus Erbsenstärke sind also eine gute Sache, dennoch sollte die Entsorgung der Verpackung nicht im Biomüll erfolgen.

Wer hingegen ganz auf Plastik verzichten möchte in jeglicher Form, kann natürlich auch Papier- statt Plastikverpackung wählen. Ob jedoch Papier immer die bessere Verpackung als Plastik ist klären wir in unserem Mythos Nummer 9….

Mythos 6: Naturkautschuk-Klebeband: das umweltfreundlichste Klebeband

Papierklebeband

Ist Naturkautschuk umweltfreundlich und damit ein Klebeband mit Naturkautschuk-Kleber automatisch auch?

Naturkautschuk, welcher nicht synthetisch, oder auf Erdölbasis hergestellt wird, ist ein nachwachsender Rohstoff und daher umweltfreundlicher als andere Klebstoffe.

Der Milchsaft aus dem Kautschukbaum wird zwar in Monokulturen angebaut, was die Rodung von Regenwald bedeutet, dennoch haben die Bäume auch die Eigenschaft sehr große Mengen an Kohlenstoffdioxid in der Luft zu binden, was positiv für das Klima ist.

Doch es kommt nicht nur auf den Kleber an! Auch das Trägermaterial des Klebebands spielt eine Rolle. Als Trägermaterialien kommen PE, PP oder Papier infrage. Da es sich bei PE und PP um Kunststoffe handelt, triumphiert hier das Papier als nachhaltiges und umweltfreundliches Material.

Kombiniert man beides, ist Papierklebeband mit Naturkautschukkleber wohl das umweltfreundlichste Klebeband. Der Träger ist hier also entscheidend.

Tipp: Noch umweltfreundlicher als das Naturkautschuk-Band geht nicht? Doch - unser Nassklebeband.

Mythos 7: Alte Holzpaletten als Brennholz verwenden – kein Problem

Paletten

Bei Verpackungen spielt Upcycling und Wiederverwenden eine immer größere Rolle. Aus Paletten werden Möbel hergestellt, Kartonagen werden zu Füllmaterial und Luftpolsterfolie zum dekorativen Streichen von Wänden verwendet. Eine tolle Sache, wenn sich die Verpackung noch einmal verwenden lässt.

Aber wie schaut es aus, wenn wir aus alten Paletten Energie in Form von Wärme gewinnen möchten? Ist das erlaubt, kann eine Palette bedenkenlos verbrannt werden? Die Antwort ist - ja!

Alte Holzpaletten, wie etwas Europaletten, die aufgrund von Schäden an der Palette nicht mehr verwendet werden können, eignen sich gut als Brennmaterial. Wichtig dabei ist, dass es sich um unbehandelte Holzpaletten ohne Beschichtung und Holzschutzmittel handelt.

Dennoch ist das Verbrennen von Paletten auch ein bisschen mit Vorsicht zu genießen. Die Palette an sich mag zwar nicht mit Holzschutzmittel behandelt sein, dennoch ist nicht bekannt, was auf der Palette bereits alles transportiert wurde und ob daher giftige Substanzen oder andere Flüssigkeiten in das Holz gelangt sind.

Mythos 8: Ein Klebeband für alle Zwecke – völlig ausreichend

In Mythos Nummer 6 haben wir bereits geklärt: bei Klebebändern haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Trägermaterialien, wie PP, PE oder Papier. Auch werden unterschiedliche Kleber, wie Naturkautschuk, Acrylat und Hot-Melt, verwendet. Je nach Zusammensetzung von Träger und Kleber ergeben sich also hier unterschiedliche Klebebänder, die alle unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Es ist hier also klar, dass für unterschiedliche Waren, Pakete und vor allem Gewichte auch das passende Band verwendet werden sollte.

Schwere Güter werden beispielsweise am besten in einen Karton gepackt, der mit PVC-Klebeband verschlossen ist. Für Recycling Kartonagen eignen sich dagegen Hot-Melt Bänder sehr gut, da sich diese besonders stark mit Schrenzmaterial verbinden. Zum Stapeln auf Paletten kann dagegen Acrylatklebeband verwendet werden.

Somit ist klar – ein Klebeband für alle Zwecke ist nicht optimal. Es sollte hier auf jeden Fall auf Gewicht des Versandguts, sowie auf die jeweiligen Eigenschaften der Bänder geachtet werden, damit diese Ihre maximale Klebkraft und volle Stabilität bieten können. Dieser Mythos ist demnach falsch.

Sie sind noch auf der Suche nach einem passenden Paketband oder Klebeband? Wenden Sie sich gerne an uns oder schauen Sie in unserem Sortiment vorbei.

Mythos 9: Nachhaltige Verpackung. Papier ist besser als Plastik

Beim Wort Plastik tauchen bei vielen die Bilder von vermüllten Meeren, Plastikbergen in Landschaften oder Tiere, die im Plastikmüll zuleide kommen, auf. Da könnte man denken, dass Plastikverpackungen prinzipiell schlecht für die Umwelt sind. Dennoch ist nicht pauschal zu sagen, dass Kunststoffverpackungen schlecht sind. Hier gibt es verschiedenste Einflussfaktoren, die im Einzelfall beachtet werden müssen.

  • Die Kunststoffproduktion setzt mit 1,3% um einiges weniger CO2 im Vergleich zur Produktion von Bekleidung (9%), oder auch Nahrungsmittel (13%) frei
  • Wenn es um die Entsorgung von Kunststoffmüll geht, kann Kunststoff für die Erzeugung von Strom, Fernwärme oder zur Dampferzeugung verwendet werden (Voraussetzung hierfür: Die korrekte und sortenreine Sortierung und Entsorgung der Kunststoffverpackungen)
  • Von nunmehr 29,5 Mio. Tonnen Kunststoffmüllaufkommen konnte europaweit in 2020 mehr Plastikmüll zur Energierückgewinnung und als recyceltes Material verwendet werden
  • Beim Verpacken spielt zudem die Menge an Kunststoffverpackung eine Rolle. Wird zum Verpacken eines Packguts mehr Material beim Verpacken mit Papier benötigt als beim Verpacken mit Kunststoff, kann sich hier die Kunststoffverpackung auch gegenüber der Papierverpackung durchsetzen.
Elasto-Hex

Betrachten wir Papierverpackungen, heißt es: „Papier ist ein Produkt aus nachwachsendem Rohstoff.“ – deshalb ist Papierverpackung erst einmal besser.

Laut Zahlen der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) lag 2019 die Verwertungsquote bei Papier, Pappe und Karton bei 81,9 Prozent. Das ist ein weiteres Plus für die Papierverpackungen.

Verpackungsmaterial aus zertifiziert nachhaltiger Forstwirtschaft garantieren zudem noch eine nachhaltige Herkunft.

Zusammengefasst: Plastikverpackung ist nicht pauschal schlecht und bei richtiger Entsorgung kann auch hier ein Teil der Verpackung recycelt und wiederverwertet werden. Dennoch ist aus nachhaltiger Sicht Papierverpackung und der Wechsel vom Kunststoff zum Papier die Zukunftsmusik, da es sich um nachwachsende Rohstoffe handelt und keine fossilen Rohstoffe.

Es müssten hier noch viele weitere Einflüsse beachtet werden, um klar sagen zu können, welche Art der Verpackung im Einzelfall die bessere Wahl ist.

Mythos 10: Glasverpackung schlägt Kartonverpackung

Ob Glasverpackung Kartonverpackung schlägt? Im Bereich der Transportverpackung ist Glas als Verpackungsmaterial absolut fehl am Platz. Transportverpackung dient zum Schutz des Packguts während des Transports oder der Lagerung. Aus der Transportverpackungssicht also ein ganz klares Nein, zu dieser Aussage.

Für Verkaufsverpackungen kann Glas jedoch eine Alternative zu Kartons darstellen. Hier kommt es dann ganz auf das zu verpackende Produkt sowie Gewicht, Haltbarkeit und Notwendigkeit an.

Mythos 11: Pizzakartons gehören in den Restmüll

Die Pizza ist gegessen und der Magen ist voll - aber wohin nun mit dem Pizzakarton? Generell können Pizzakartons im Altpapier entsorgt werden. Es handelt sich dabei um eine herkömmliche Kartonage, die als Monoverpackung entsorgt wird.

Ausnahme: Wenn Essensreste der Pizza, oder sehr viel Öl im Karton zurückbleiben - da das meist der Fall ist, sollte der Pizzakarton in diesem Fall dann im Restmüll entsorgt werden.

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