Antistatisch

Was bedeutet „antistatisch“?

Unter „antistatisch“ versteht man die Eigenschaft von Verpackungsmaterialien mit hohem elektrischen Widerstand, sich gering oder gar nicht elektrisch aufzuladen. Um eine elektrostatische Aufladung durch mechanische Reibung zu verhindern, werden sogenannte Antistatika eingesetzt. Das sind Zusätze, die eine statische Aufladung abschwächen oder sogar verhindern.

Damit es beim Versand von elektrischen Geräten oder elektronischen Bauteilen zu keiner elektrostatischen Entladung durch die Reibung innerhalb der Verpackung kommt, wird bei der Verpackung solch eine antistatische Eigenschaft benötigt. Die antistatische Verpackung ermöglicht entweder ein gezieltes Entladen über die Oberfläche und nicht über die Ware, oder lässt erst gar keine Aufladung zu. Ziel ist es, die positiven und negativen Ladungen innerhalb der Ware beizubehalten, oder wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Unterteilung und Messung von Antistatika

Die Antistatika, die eingesetzt werden, um die mechanische Reibung und somit die Aufladung der Ware zu verhindern, können unterschiedlich eingeteilt werden:

  • interne / innere Antistatika - sind im Produkt bzw. der Ware eingearbeitet
  • externe / äußere Antistatika - werden von außen auf die Waren aufgetragen
  • leitende Antistatika - werden entweder eingearbeitet oder als Pulver auf die Oberfläche aufgedampft
  • elektronisch dissipative / nichtleitende Antistatika - können entweder extern oder intern verwendet werden und erzeugen geringe Leitfähigkeit

Um elektronische Aufladung einer Verpackung zu messen ist ein spezielles Messgerät notwendig - ein so genanntes Elektrofeldmeter. Wie der Name schon sagt, werden hier bestimmte elektrische Felder gemessen. Damit wird festgestellt, ob ein Gegenstand elektrisch geladen ist oder nicht. Das zeigt wiederum auch, ob ein Gegenstand antistatisch ist oder nicht. Denn ein Gegenstand der nicht geladen ist oder entladen wurde, ist antistatisch und weißt eine geringere bis gar keine elektrische Aufladung mehr auf.

Hinweis: Um antistatische Verpackungen gewährleisten zu können wird ein leitfähiges Material verwendet. Bei diesem Material wird ein Widerstand von unter 104 Ohm (Einheit des elektrioschen Widerstands) gemessen.

Elektrische Aufladung gefährlich oder nicht

Für empfindliche Bauteile kann schon eine geringe Aufladung von ca. 100V zum Schaden am Produkt führen. Diese ESD (Stromschlag) wären für den Menschen nicht einmal spürbar, da der Mensch erst ab ca. 300V einen Stromschlag bemerkt. Für die Menschen ist so eine Art von Stromschlag also vollkommen ungefährlich.

Ist antistatisch gleich ESD?

Die antistatische Verpackung ist eine Kategorie der ESD Verpackungen. ESD Bezeichnet also den Überbegriff. Diese sogenannten ESD (Electrostatic Discharge) gerechten Verpackungen werden in einer Norm geregelt.

Zu beachten ist, dass antistatische Verpackungen einen eher niedrigeren ESD-Schutz gewährleisten. Somit sind Sie eher für unempfindliche elektronische Bauteile, die mit antistatischem Material verpackt werden sollten, geeignet. Dennoch gilt, immer wenn ein elektronisches Bauteil, wie beispielsweise eine Platine versendet werden, sollten diese Bauteile in spezielle antistatische Verpackungen eingepackt sein. Empfindlichere elektronische Bauteile sollten jedoch in ableitende oder abschirmende Verpackungen eingepackt werden. Diese bieten einen höheren und besseren ESD-Schutz und sind hierzu geeigneter.

Tipp: In unserem Glossarbeitrag "ESD" wird dieser Begriff ebenfalls noch einmal genauer erklärt.

Ware antistatisch verpacken

Um antistatische Ware zu erlangen wird entweder eine bessere elektronische Ableitung geschaffen, oder die Reibung zwischen den Oberflächen wird minimiert. Bei Noppenschaum oder Folie wird als Additiv ein Antistatikum eingebracht, welches das Material erkennbar rosa einfärbt. Diese Verpackungen garantieren einen gleichbleibenden niedrigen Widerstand und schützen die elektronischen Packgüter vor Beschädigung durch Aufladung.

Trotz antistatischer Verpackungen kann es zu geringen Aufladungen der verpackten Produkte kommen. Diese werden jedoch durch die spezielle Verpackung so geringgehalten, dass sie der verpackten Elektronik nicht schaden können.

Tipp: Weiteres dazu, wie Sie ihre elektronische Ware antistatisch und richtig verpacken, hier in unserem Blogbeitrag "Elektronik richtig verpacken"

Wann ist antistatische Verpackung sinnvoll?

Die Ware wird mit antistatischer Verpackung bestmöglich gegen ESD, aber auch gegen Schäden durch Sturz oder Nässe geschützt. Ob antistatische Folien, Beutel oder Platten beim Versand eingesetzt werden, hängt vom zu versendenden Produkt ab. Die Funktion ist bei den Verpackungsmaterialien dieselbe und erfüllt die gewünschte Wirkung beim Versand der Produkte zum Kunden.

Werden elektronische Produkte ohne eine antistatische oder eine andere ESD Verpackung in herkömmlichen Verpackungen aus Pappe ohne Schutz versendet, so ist das Risiko sehr hoch, dass die verpackte Ware Schaden davonträgt und Sie die Ware als Retoure vom Kunden wieder zurückerhalten.

Welche Materialien sind antistatisch?

Antistatische Folie

Die antistatischen Folien werden mit einem Antistatikum versetzt, dass die Folie zum einen rosarot einfärbt, aber auch die antistatische Funktion zur Verfügung stellt. Als Material wird hier meist Metall sowohl intern als auch extern verarbeitet. Dies gewährleistet den antistatischen Schutz. Die Folien eignen sich am besten zum Umwickeln und schützen der Materialien. Diese können hier entweder in Folienbeutel oder in der Folie an sich verpackt werden. Drei verschiedene Arten von antistatischen Folien finden Sie auch bei uns, um Ihre Ware antistatisch zu verpacken.

  1. Luftpolsterfolie: Die Luftpolsterfolie schützt die Ware nicht nur antistatisch, sondern durch die Noppen auch speziell vor Stößen. Sie kann auf Rollen, genauso wie als Beutel bestellt werden und bietet den optimalen Schutz für die elektrischen Bauteile
  2. Stretchfolie: Die Stretchfolie im Allgemeinen wird verwendet um Ware auf Paletten zu sichern. Neben der Sicherung und dem Schutz vor Staub und Nässe haben diese Stretchfolien auch noch den Vorteil, dass elektronische Bauteile auf den Paletten gegen die elektronische Aufladung perfekt geschützt sind
  3. Schlauchfolie: Eher für leichte Produkte geeignet, ist auch die Schlauchfolie ein passendes Verpackungsmaterial, das Ihre Ware vor elektrischer Aufladung schützt. Sowie die Luftpolsterfolie, ist auch die Schlauchfolie auf der Rolle erhältlich.

Unsere Luftpolsterfolien, Stretchfolien und Schlauchfolien finden Sie bei uns im Shop. So können Sie Ihre Ware umgehend vor der elektrischen Aufladung und vor den damit verbundenen Schäden schützen.

Antistatischer Schaum

Bei statischer Aufladung kann auch der antistatische Schaum Abhilfe schaffen. Die Schaumstoffe würden sich ohne die antistatische Funktion elektrisch aufladen, da sie aus Kunststoff bestehen. Durch die Zuführung von
Antistatika verliert der Schaum diese Wirkung und wirkt auch auf die Ware die antistatische Wirkung aus. Der Schaum kann entweder als Platten in den Karton gelegt werden und die Ware so im Karton umrahmen, oder auch als Noppenschaumverpackung für besonders sensible Bauteile verwendet werden. Hier werden die Produkte auf dem Noppenschaum eingebettet und gepolstert.

  1. Noppenschaumverpackung: Der Noppenschaum wird meist für sehr sensible und heikle Produkte verwendet. Die Produkte werden auf dem Noppenschaum förmlich eingebettet und gepolstert.
  2. PET-Schaum: Die Schaumplatten sind eine gute Möglichkeit, um die Bauteile antistatisch in der Karton Verpackung verpacken zu können. Durch die Platten wird das Produkt im Karton rund um eingeschlossen und hat dadurch den optimalen Schutz gegen elektrische Einflüsse.

Auch die unterschiedlichen antistatischen Schaum-Typen Noppenschaum und PET-Schaum zum Verpacken Ihrer elektrischen Waren in der Kartonverpackung sind bei uns im Shop zu finden.