Kleines Füllen- und Polstern-Einmaleins

Füllen, polstern und schützen – ist alles irgendwie dasselbe, denken Sie? Ob Luftpolsterfolie oder Verpackungschips… Hauptsache, das Produkt geht nicht kaputt und ist gut geschützt, egal wie, egal mit was?

Wir haben das Wichtigste über Füll- und Polstermaterial zusammengefasst, erklären die Unterschiede und zeigen anhand von Beispielen, welches Material Sie am besten für welches Produkt und für welchen Einsatzzweck verwenden. Und ab geht die Post – aber sicher!


Inhalt

  1. Warum ist Füll- und Polstermaterial so wichtig?
  2. Welche Produkte und Unterschiede gibt es?
  3. Entscheidungshilfe: Welches Produkt benötige ich?
  4. Fazit: Füllen und Polstern, aber richtig!

1. Warum ist Füll- und Polstermaterial so wichtig?

Auf dem Weg von Ihnen bis hin zum Empfänger durchläuft ein Paket viele Stationen: Es wird mehrmals verladen, transportiert sowie auf Förderbändern und Rutschen befördert.

Es wird gröber angepackt, geworfen oder unsanft abgeladen. Dafür ist es unerlässlich, dass Sie Ihre Produkte gut schützen.

Für einen umfassenden Produktschutz während des Versands brauchen Sie: eine stabile und sichere Umverpackung sowie eine perfekt auf die Ware abgestimmte Innenverpackung.

Denn selbst der beste und stärkste Karton könnte Ihre Waren ohne Hilfe nicht ausreichend auf dem Transportweg schützen.

Produkte im Karton richtig schützen

Polster- und/oder Füllmaterial

  • schützt die Produkte vor Stößen und Erschütterungen,
  • polstert sie und
  • verhindert ein Verrutschen innerhalb des Kartons – zu allen sechs Seiten.

Ist die Innenverpackung nicht gut, riskieren Sie, dass die Außenverpackung, das Produkt selbst oder andere mitverpackte Produkte beschädigt werden.

2. Welche Produkte und Unterschiede gibt es?

Dieser Überblick zeigt den Unterschied zwischen Füll- und Polstermaterial und verdeutlicht, was für welchen Zweck besser geeignet ist:

 

FÜLLEN

Füllmaterial

POLSTERN

Polstermaterial

Einsatzzweck
  • Füllen von Hohlräumen in der Umverpackung
  • Fixieren der Ware im Umkarton (kein Verrutschen, kein Durchschlagen aus dem Karton, kein Aneinanderreiben der Waren im Paket)
  • Umverpacken, Polstern und Schützen der Waren vor Stößen und Erschütterungen
  • Fixieren der Ware im Umkarton (kein Verrutschen, kein Durchschlagen aus dem Karton, kein Aneinanderreiben der Waren im Paket)
Geeignet für
  • Bereits verpackte Waren
  • Stoßunempfindliche Produkte
  • Schwere und leichte Güter – je nach Material
  • Nicht unterverpackte Waren
  • Stoßempfindliche Packstücke
  • Schwere und leichte Güter – je nach Material
Beispiel

Oft ist der Übergang fließend, viele Produkte können beide Zwecke erfüllen (zum Beispiel Papierpolster). Oder es kommen pro Paket mehrere Polstermaterialien gleichzeitig zum Einsatz: Eines beispielsweise als Schutz zwischen den Produkten, während ein anderes die Produkte vor dem Verrutschen zu den Seiten bewahrt.

FÜLLEN Verpackungschips

Verpackungschips sind dank ihrer Beschaffenheit als Füllmaterial perfekt:

  • Verpackungschips sind sehr flexibel und passen sich unabhängig vom Produkt an jede Form an.
  • Sie füllen Hohlräume bis zum letzten Millimeter auf und sind stoßdämpfend.
  • Füllmaterial Verpackungschips sind äußerst formstabil und langlebig und damit mehrmals wiederverwendbar.

Der Vorteil von Verpackungschips ist, dass sie biologisch abbaubar und vollständig kompostierbar sind. Der Nachteil: Sie benötigen beim Lagern und Entsorgen viel Platz und Endverbraucher verwenden sie meist nicht wieder.

Große Auswahl an Verpackungschips

Die Vielfalt bei Verpackungschips ist groß – ob aus Polystyrol, Papier oder Pflanzenstärke, hier haben Sie die Qual der Wahl. Außerdem können Sie die Farbe der Verpackungschips auf Ihre Wünsche anpassen: ob standardmäßig in Weiß, in edlem Schwarz oder mit Fokus auf Nachhaltigkeit in Grün.

Vorsicht vor dem Treibsandeffekt:

Verpackungschips eignen sich eher fürs Schützen und Polstern statt zum Fixieren. Der Treibsandeffekt entsteht, wenn Vibrationen und Erschütterungen das Produkt im Paket Stück für Stück nach außen zur Kartonwand drücken. Das heißt, das Füllmaterial (die Verpackungschips) hält das Produkt nicht in der Mitte des Kartons fest.

Schweres Packgut in losem FüllmaterialSchweres Packgut, das nur in losem Füllmaterial liegt, wandert durch die beim Transport unvermeidlichen ...
Packgut durchschlägt Umverpackung... Schub- und Stoßbewegungen in der Umverpackung und durchschlägt sie im schlimmsten Fall.
Packgut ist durch festes Polster fixiertHier ist das Packgut durch ein festes Polster fixiert, das stark genug ist, um die Bewegungen aufzufangen.

Anders ist es bei Verpackungschips in S-Form oder E/W-Form – diese verhaken sich ineinander und verhindern den Treibsandeffekt.

Kostencheck: Verpackungschips vs. Luftkissen

Eine Alternative zu Verpackungschips sind Luftkissen. Beide Polstermaterialien füllen den Hohlraum im Karton aus und schützen somit das Produkt im Innenraum. Welche Variante ist die wirtschaftlichere? Das zeigen wir in unserem Blogartikel.

FÜLLEN Füllmaterial aus Papier

Mit den FillPak-Systemen stellen Sie kostengünstig, flexibel und einfach ein effektives Füllmaterial aus Papier her. Die FillPak-Maschinen wandeln das Papier in sternförmiges Papier mit viel Volumen um. Dieses füllt die Hohlräume im Karton zuverlässig, verhindert, dass Ihre Produkte verrutschen und schützt vor Transportschäden.

FillPak für Hohlraumfüllung

Mit FillPak-Systemen produzieren Sie Papierfüllmaterial

  • Kostengünstig: hohe Geschwindigkeiten für maximalen Kartondurchsatz
  • Flexibel: Papier ist für beliebige Kartoninhalte verwendbar
  • Nachhaltig: weniger Einfluss auf die Umwelt dank Recyclingpapier
  • Einfach: einfache Anwendung und leichte Bedienbarkeit

Außerdem haben Sie die Möglichkeit, zwischen verschiedenen FillPak-Systemen zu wählen. Dabei finden Sie garantiert die Maschine, die Ihren Packprozess erleichtert.

Welches FillPak-System kommt für mich infrage?

Die Wahl der FillPak-Maschine hängt vor allem davon ab, welche Produkte Sie verpacken und wie viele Pakete Sie täglich versenden. Bei den FillPak-Maschinen ist für jeden die richtige dabei – die Bandbreite reicht von manuellen Lösungen (z. B. FillPak M) bis hin zu halb automatischen Füllstationen (z. B. AccuFill).

FÜLLEN POLSTERN Luftpolsterkissen

Luftpolsterkissen bestehen aus Folie, die eine Luftkissenmaschine zu Luftpolstern aufbläst.

Der Vorteil von Folie beim Verpacken ist: Sie ist hygienisch, rückstandslos, sauber und staubfrei zu verarbeiten bzw. als Polstermaterial einzusetzen. Außerdem ist sie nässeresistent und büßt somit bei Regen oder Feuchtigkeit nichts an Polsterwirkung ein.

Luftpolsterkissen

Luftpolsterkissen

  • sind leicht zu dosieren,
  • sind sehr voluminös,
  • füllen Hohlräume im Paket zuverlässig,
  • eignen sich nicht für scharfe oder spitzige Gegenstände, da diese die Luftpolsterkissen verletzen könnten.

Weil die Polster hauptsächlich aus Luft bestehen, ist im Gegensatz zu anderen Polstermethoden viel weniger Material notwendig. Außerdem geht das Verpacken deutlich schneller, wodurch Sie Arbeitskosten senken und definitiv an Produktivität gewinnen.

Wird die Luft entlassen, bleibt lediglich die Folie übrig – die im Abfall nur wenig Platz einnimmt und somit effektiv das Abfallvolumen reduziert.

Fertig kaufen oder selbst produzieren?

Luftpolsterkissen können Sie fertig (mit Luft gefüllt) im Spendesack oder im Spendekarton kaufen. Das hat den Vorteil, dass die Luftkissen sofort bereit für ihren Einsatz sind. Der Nachteil ist, dass Sie die Luftpolsterkissen immer wieder nachbestellen und Ihren Bedarf genau kalkulieren müssen. Außerdem nimmt die Lagerung viel Platz ein.

Die Luftkissen-Systeme blasen Ihre Luftpolster genau dort auf, wo Sie sie brauchen. Die Luftpolsterkissen produzieren Sie je nach Bedarf schnell und in exakt der Menge, die Sie benötigen. Die Folie nimmt nur wenig Platz in der Lagerung ein. Die Anschaffung einer solchen Maschine mag auf den ersten Blick teuer erscheinen, rechnet sich bei erhöhtem Bedarf jedoch schnell und optimiert Ihren Verpackungsprozess erheblich.

POLSTERN Papierpolster

Papier ist ein vielseitiges Verpackungsmaterial und sticht besonders als umweltfreundliches und nachhaltiges, recycelbares Polstermaterial heraus. Papier kann aber auch als Oberflächenschutz (zum Beispiel Packseide, Rollenwellpappe) oder in Form von Verpackungschips als Füllmaterial zum Einsatz kommen.

Papierpolster

Papierpolster sind

  • dank mehrerer Lagen durchstoßsicher.
  • für scharfkantige Waren und sehr schwere Produkte, aber auch für leichte Güter geeignet.
  • sehr vielseitig: Sie bieten Schutz vor Stößen, eignen sich zum Füllen, Einwickeln, Fixieren, als Zwischenlage….
  • sehr flexibel einsetzbar, z. B. für schmale und breite Zwischenräume.

Der Vorteil von Polstern aus Papier ist, dass sie umweltfreundlich und leicht recycelbar sind. Das überzeugt auch Ihre Kunden: Die natürliche Haptik, die einfache Entsorgung zusammen mit dem Umkarton und das nachhaltige Image erzeugen ein positives Markenerlebnis.

Fertig kaufen oder selbst herstellen – bei Papierpolstern entscheiden Sie

Papierpolster aus Papier erhalten Sie wahlweise fertig produziert und konfektioniert (Papierpolster als Zuschnitt, Papierpolster endlos von der Rolle). Oder Sie stellen diese ganz nach Bedarf in der gewünschten Menge selbst her.

Mit den PadPak Papierpolstersystemen sind Sie flexibel und unabhängig bei der Produktion von Papierpolstern. Auf Knopfdruck stellen Sie neues Polstermaterial aus hochwertigem Papier für Ihre Pakete her.

Tipp: In unserem Blogartikel lesen Sie, wie Sie mit Papierpolstern richtig verpacken.

POLSTERN Luftpolsterfolie

Luftpolsterfolie besteht meist aus Polyethylen (PE) und ist ein sehr gutes Polstermaterial. Polyethylene zeichnen sich durch eine außerordentliche Polstereigenschaft aus, die selbst bei großen Belastungen nicht verloren geht.

Luftpolsterfolie

Luftpolsterfolie

  • ist wiederverwendbar und nahezu staubfrei,
  • hat ein sehr geringes Eigengewicht,
  • ist wenig anfällig gegenüber Temperaturschwankungen oder klimatischen Veränderungen,
  • hat nahezu keine Verdichtung und eine hohe Rückstellkraft.

Ein Nachteil ist, dass sie beim Lagern viel Platz einnimmt.

Die Auswahl an Luftpolsterfolie ist groß, sodass für jedes Produkt die richtige Luftpolsterfolie dabei ist: Je schwerer das Produkt, desto größer sollten Sie die Noppen der Luftpolsterfolie wählen. Kleinnoppige Luftpolsterfolie ist ideal für zarte, leichte Gegenstände, großnoppige Luftpolsterfolie ist perfekt für kantige, massive Produkte.

Für Elektroteile empfiehlt sich antistatische Luftpolsterfolie, die vor elektrostatischer Aufladung schützt. Für Metallteile gibt es VCI-Luftpolsterfolie, die zuverlässig gegen Korrosion schützt. Wer auf Nachhaltigkeit setzt, ist bei der umweltfreundlichen Luftpolsterfolie richtig.

Unser Tipp: Wir empfehlen nicht, Luftpolsterfolie als Hohlraumfüller zu benutzen. Dafür ist sehr viel Luftpolsterfolie nötig und es wird viel Verpackungsmüll produziert. Außerdem ist Luftpolsterfolie nicht zusammen mit dem Karton zu entsorgen und erhöht damit zusätzlich den Aufwand für den Empfänger. Davon abgesehen nimmt sie beim Entsorgen viel Platz in Anspruch.

3. Entscheidungshilfe: Welches Produkt benötige ich?

Grundsätzlich unterscheiden sich Füll- und Polstermaterialien jeweils in Material, Dicke, Größe, Wiederverwendbarkeit und Kosten. Maßgeblich hängt die Wahl des richtigen Füll- und Polstermaterials von Ihrem Produkt ab. Allerdings spielen auch andere Faktoren eine Rolle:

Beachten Sie für Ihr Produkt:

  • Wie groß und wie schwer ist das zu verpackende Produkt?
  • Ist das Produkt unterverpackt?
  • Wie empfindlich ist das Produkt (kratzempfindlich, elektronisch,…)?

Daneben spielen die Eigenschaften des Füll-/Polstermaterials eine wichtige Rolle bei der Auswahl:

Beachten Sie beim Füll-/Polstermaterial:

  • Geringes Eigengewicht
  • Niedrige Kosten
  • Gutes Handling
  • Lagerplatzbedarf
  • Verfügbarkeit
  • Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit, Recycelbarkeit

Behalten Sie im Hinterkopf, dass es auf dem Markt eine große Auswahl an Füll- und Polstermaterial sowie deren Anbietern gibt. Kaufen Sie nichts, womit Sie sich am Ende herumärgern!

Beachten Sie beim Kauf:
  1. Qualität: Achten Sie darauf, hochwertiges Füll- und Polstermaterial zu kaufen. Nur bei hochwertiger Ware und einer hervorragenden Produktqualität können Sie sicher sein, dass das Füll- und Polstermaterial zuverlässig seinen Dienst tut und Ihre Produkte während des Transports sicher schützt.
  2. Schadstoffe: Vermeiden Sie Füll- und Polstermaterial, das Schadstoffe enthält. Schadstoffe übertragen sich u. U. auf Ihre Produkte (gerade Weichmacher, Chemikalien, Schwermetalle etc. können für Ihre Waren bedenklich sein). Und natürlich möchte Ihr Kunde keine Lieferung mit kritischen Stoffen erhalten. 

Bedenken Sie beim Verpacken: Füllmaterial ist Müll. Daher gilt „weniger ist mehr“. Setzen Sie, wenn möglich, auf recycelbares und schadstofffreies Füll- und Polstermaterial. Dafür bieten sich u. a. Füllmaterial aus Maisstärke, Füllmaterial aus Papier und Pappe sowie Polstermaterial Papier und Füllmaterial aus Wellpappe an.

Alternativ bietet sich sogenanntes Downcycling bzw. eine Eigenproduktion an: Versuchen Sie, Füll- und Polstermaterial auf Abruf aus Material herzustellen, das bei Ihnen im Abfall landen würde (z B. mit einem Kartonschredder). Damit vermeiden Sie teure Lagerkosten und bleiben mit der Produktion des Materials flexibel. Außerdem lassen sich so alte Wellpappen und Kartonagen zu Polstermaterial wiederverwerten. Dabei sparen Sie die anfallende Menge an Altpapier und müssen kein Polstermaterial zukaufen. Die Anschaffung einer dafür notwendigen Maschine rechnet sich oft nach nur wenigen Monaten. Außerdem produzieren Sie Füll- und Polstermaterial flexibel auf Abruf nach.

4. Fazit: Füllen und Polstern, aber richtig!

Die Auswahl an Füll- und Polstermaterial ist groß, sodass für jeden Verpackungsbedarf die richtige Füll- oder Polsterlösung dabei ist. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass Sie das Material perfekt auf Ihre Packgüter abstimmen, da Sie ansonsten erhebliche Transportschäden riskieren. Hier haben wir ein paar Tipps und Ratschläge zusammengefasst, mit denen Ihre Waren garantiert sicher ankommen.

  1. Wählen Sie die Verpackung möglichst passend und lassen Sie für die Polsterung rundherum ca. 5 cm Platz. Verpacken Sie ohne Hohlräume, sonst riskieren Sie, dass Verpackungen gequetscht werden oder die Packgüter verrutschen.
  2. Je schwerer das zu verpackende Produkt ist, desto härter und kräftiger muss das Polstermaterial sein, um dem Gewicht standzuhalten. Je leichter die Produkte sind, desto weicher kann das Polstermaterial sein.
  3. Verpacken Sie schwere Waren nach unten, leichtere nach oben und verteilen Sie das Gewicht in der Verpackung gleichmäßig.
  4. Stimmen Sie das Polstermaterial bei mehreren Produkten immer aufs empfindlichste Packgut ab.
  5. Waren sollten untereinander und zur Außenverpackung keinen Kontakt haben – trennen Sie gleiche Waren, wenn nötig, mit Trennteilen oder anderen Waren voneinander.
  6. Auf Ecken und Kanten wirken die meisten Kräfte, polstern Sie diese daher besonders gut.
  7. Aufrechte Waren (zum Beispiel Flaschen) aufrecht verpacken und transportieren. Bringen Sie zusätzliche Hinweise auf dem Karton an.
  8. Auslaufgefährdete Produkte zusätzlich verpacken, zum Beispiel in einem Beutel, einer Folie oder mit Aufsaugmaterial wie Vermiculite.

Haben Sie Fragen zu Füll- und Polstermaterial?

Gerne unterstützen wir Sie mit einer Beratung:

Mo - Fr 07.30 - 18.00 Uhr
Tel. 0471 - 633 446

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